Was ist eine Migräne?
Eine Migräne ist eine spezielle Form des Kopfschmerzes, der meist halbseitig auftritt oder im Hinterkopf beginnt.
Der Name kommt aus dem Französischen (migraine von lat. Hemicrania – den halben Schädel betreffend).
Häufig scheint diese Diagnose zu schnell gestellt, insbesondere wenn der Kopfschmerz wie „angeflogen“ wahrgenommen wird und wenn sich Übelkeit und Erbrechen dazugesellt.
Migräne ist eine Reizverarbeitungsstörung, Migräniker sind häufig Reiz-überflutet.
Ich habe seit meiner Jugendzeit Migräne, wie wird es mir in der Schwangerschaft gehen?
Aller Voraussicht nach deutlich besser. Die allgemeine Erfahrung besagt, dass sich bei mindestens zwei Drittel der Schwangeren die Migräne bessert.
Deshalb sollten auch Migränemittel, auf die die Patientin eingestellt ist, zu Beginn der Schwangerschaft abgesetzt werden.
„Man kann sogar soweit gehen, zu behaupten, dass, wenn eine Migräne in der Schwangerschaft nicht verschwindet, entweder die Diagnose falsch war oder eine Komplikation zu befürchten ist“ (nach Janzen,R. in Gynäkologie und Geburtshilfe, Band II/2). In einem solchen Fall sollten Sie sich dann einer genauen Untersuchung unterziehen.
Was tun, wenn dennoch migräneartige Beschwerden in der Schwangerschaft auftreten?
• Legen Sie sich hin und legen Sie ein feucht-warmes Tuch auf die Stirn oder gehen Sie ins Freie, Joggen sie locker, was in späteren Schwangerschaftswochen allerdings nicht angeraten ist, oder besser, Walken Sie. Auch das hilft zur Entspannung. Während eine Migräneattacke wird das aber nicht empfohlen.
• Sie können auch die Stirn und den Nacken mit ein paar Tropfen krampflösenden Lavendelöls einreiben
• Bessern sich die Kopfschmerzen darunter nicht, versuchen Sie es mit Paracetamol. Auch das hilft nicht immer, so dass Sie auch Iboprufen ausweichen können, allerdings nur bis zur 30. SSW. In ganz ausgeprägten Fällen kann Ihr Arzt Ihnen, nach vorheriger genauer Untersuchung, Sumatriptan verschreiben.
Was kann Kopfschmerzen oder eine Migräne auslösen?
Vielfach werden Nahrungsmittel und äußere Einflüsse als Auslöser einer Migräne genannt. Auf der Liste stehen besonders Rotwein, Chinagewürze, Stress und Wetterumschwünge, Schokolade und Käse
• Auf dem Schmerzkongress 2011 in Mannheim wurde berichtet, dass nicht so sehr der Stress, als vielmehr der Cortisolabfall in der Entspannungsphase (beim Stress sind die Cortisonwerte erhöht) für entsprechende Anfälle verantwortlich sei.
• Wein kann tatsächlich eine Migräne auslösen, den sollten Sie aber wegen des Alkohols ohnehin in der Schwangerschaft meiden.
• Für Käse, glutaminhaltige Speisen (Chinagewürze)und Käse gibt es keinen nachweisbaren Zusammenhang (Kongressbericht, Med.Trib. Jg47/45, 2012).
• Bei raschem Wetterwechsel ist ein Einfluss auf die Migräne bei raschem Luftdruckabfall möglich.
• Auch helles Licht kann einen Migräneanfall auslösen.
• Wer Eiscreme zu schnell isst, kann den sog. Eiskugelkopfschmerz erleiden. Der Schmerz hält allerdings nicht lange an. Migränepatienten sollten deshalb auf das Verspeisen von Eiskugeln verzichten – und je kälter das Eis, um so stärker der Schmerz.
Was ist eine chronische Migräne?
Wer an mehr als 15 Tagen im Monat unter Kopfschmerzen leidet ist möglicherweise von der chronischen Migräne betroffen. Das sind pulsierend-pochende Schmerzen, die auf eine Kopfseite beschränkt sind und sich durch Licht und Lärm verstärken können (s. auch www.chronischemigraene.de), dort finden Sie möglicherweise Hilfe.